Details und Erläuterungen

Vermessung und Bau der ägyptischen Pyramiden - von Eckart Unterberger

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Der Bau der Knickpyramide wurde im 15. Regierungsjahr des Pharao Snofru begonnen. Die Basis misst 190 m im Quadrat und die Höhe beträgt 105 m. Das Besondere an der Knickpyramide ist eben ihr Knick in etwa 45 m Höhe. Der untere Teil wurde mit einer Neigung von 54° gebaut, während der obere Teil nur mehr 43° aufweist. Im Korridor und im Grabkammersystem der Pyramide sind Risse festzustellen, auch ist der untere Teil leicht nach außen gebogen, also konvex.


Interessant ist die unterschiedliche Verlegung der Verkleidungssteine. Im unteren Teil sind sie mit einer leichten Neigung nach innen verlegt, während sie im oberen Teil annähernd waagrecht liegen. Zwischen dem unteren und oberen Teil wurde also nicht nur der Winkel, sondern auch die Bauweise geändert.


Die Ursachen für den Knick:


Warum änderten die ägyptischen Baumeister plötzlich den Neigungswinkel? In der Literatur wird das im Allgemeinen folgendermaßen interpretiert: Der Bau wurde zunächst mit 60° steilen Außenwänden begonnen. Schon während des Baus kommt es zu Setzungen aufgrund des schlechten Untergrundes, da die Pyramide auf einem instabilen Schiefergrund steht und nicht auf Fels, wie dann die späteren Pyramiden in Gizah. Daher wird ein 13 m dicker Mantel um dieses Gebäude gelegt und der Neigungswinkel auf 54° verringert. Trotzdem bilden sich weiterhin Risse im Kammersystem, daher muss der ursprünglich Plan aufgegeben werden. Die Steine werden waagrecht gelegt, um den Druck von außen in Richtung Zentrum zu verlagern. Außerdem wird der Neigungswinkel verringert. So lautet die gängige Meinung.


Analysieren wir genauer: Die Basismaße der Pyramide sind beeindruckend. Bei einem Winkel von 54° und 190 m Seitenlänge wäre die Pyramide 133 m hoch geworden, das sind annähernd die Maße der großen Pyramiden von Gizah mit mehr als 140 m. Es stellt sich die Frage, ob die Pyramide auch so groß geplant war. Die bisher größte Stufenpyramide, jene von Meidum, die damals angeblich noch eine Stufenpyramide war, weist eine Basislänge von 119 m auf. Die Knickpyramide wäre also wesentlich größer geworden.


Unmittelbar damit zusammenhängend ist die Frage zu stellen: War der Knick eine Folge von baulichen Mängeln oder etwa Absicht?

Snofrus Knickpyramide

Snofrus Knickpyramide - © Eckart Unterberger

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