Details und Erläuterungen

Vermessung und Bau der ägyptischen Pyramiden - von Eckart Unterberger

Details
invisible

Es müssen daher bei der Einmessung der Neigung einer Pyramide neue Wege beschritten werden.


Wenn man die Neigungswinkel der Pyramiden auflistet, so wird man feststellen: Die Ägypter konnten praktisch in jedem Neigungswinkel bauen. Begrenzt wurde der Winkel lediglich nach oben hin. Eine bestimmte Steilheit der Flanken wurde nie überschritten. Dass es auch nach unten eine Grenze gab, liegt auf der Hand. Eine zu flache Pyramide wirkt einfach nicht mehr sonderlich imposant. Dazwischen ist aber alles vertreten. Die meisten Pyramiden wurden in einem Winkel zwischen 50° und 55° gebaut. Wir müssen also nach einem Verfahren suchen, das jeden möglichen Winkel zulässt.


Die Messung über die Kanten


Wenn die Einmessung nicht über die Seitenflächen durchgeführt werden kann, weil die Pyramidenfläche konkav ist, dann bleibt nichts anders übrig, als sie über die Kanten zu messen. Das Hauptproblem bei Vermessung und schließlich dem Bau der Kanten ist,


  • dass sie sich an einem Punkt treffen müssen und nicht an einer Linie, dass also kein Giebel entsteht, sondern eine Spitze,
  • dass sich diese Spitze genau in der Mitte der Pyramide befindet und
  • dass daher an allen 4 Kanten mit dem gleichen Winkel begonnen werden muss.

Offensichtlich war das möglich und auch nicht sonderlich schwierig.


Dem entgegen steht hier wieder der Felskern, auf dem sowohl die Cheops- als auch die Chefrenpyramide errichtet wurde. Dieser erlaubt kein Messen der Diagonalen. Die Höhe dieses Felskerns lässt sich nicht genau ermitteln, beträgt aber wahrscheinlich rund 10 m. Wenn man aber in 10 m Höhe entdeckt, dass man bisher schräg gebaut hat, ist das schon reichlich spät und eine Korrektur nicht mehr möglich.


Wir brauchen also eine Visierlinie, die den Winkel über eine möglichst große Entfernung präzise festlegt, genauer gesagt vier Visierlinien, eine für jede Kante.


Diese Visierlinien müssen nicht nur alle vier den gleichen Neigungswinkel aufweisen, sie müssen außerdem genau auf das Zentrum der Pyramide gerichtet und lange genug sein, um eine präzise Einmessung zu ermöglichen. Nehmen wir an, es stünden vier Visierlinien von etwa 10 - 15 m zur Verfügung, so könnten zumindest die ersten 40 – 50 m der Pyramidenkanten mit zufriedenstellender Genauigkeit eingemessen werden.


Eine Visierlinie dieser Länge lässt sich aber nicht errichten, weil ja der Felskern im Weg ist. Ich habe daher eine neue Methode entwickelt.

Mein Lösungsvorschlag: Die außenliegende Visierlinie


Die Messung des Neigungswinkels - Neue Wege

© 2009-2021 Eckart Unterberger